Private Krankenversicherung (PKV)
Individueller Schutz für dein höchstes Gut. Erlebe maßgeschneiderte Gesundheitslösungen und profitiere von erstklassiger Versorgung.
Selbstständig oder hohes Einkommen? Die Wahl zwischen gesetzlicher und privater Krankenversicherung
Wenn du selbstständig arbeitest oder ein hohes Einkommen hast, hast du die Wahl zwischen zwei Systemen: Du kannst entweder in der gesetzlichen Krankenkasse bleiben oder in die private Krankenversicherung wechseln. Es ist wichtig, dass du vor deiner Entscheidung einige Dinge beachtest und einen passenden Tarif findest.
Vor- und Nachteile der privaten Krankenversicherung im Überblick.
Es gibt zwei unterschiedliche Systeme, die gesetzliche und private Krankenversicherung. Es ist schwierig zu sagen, welches davon besser ist. Jeder muss für sich selbst entscheiden. Hier sind die wichtigsten Argumente für und gegen eine private Krankenversicherung.
Exzellente medizinische Versorgung und bevorzugte Behandlung
Ein qualitativ hochwertiger Vertrag mit einer privaten Krankenversicherung (PKV) ermöglicht den Zugang zur besten medizinischen Versorgung. Es gibt Tarife, die eine Behandlung beim Facharzt, in einer privaten Klinik oder im Ausland abdecken und dabei die neuesten Behandlungsmethoden nutzen. Außerdem bevorzugen Ärzte Privatpatienten bei der Terminvergabe, da sie für die gleiche Behandlung mehr Geld erhalten als bei Patienten, die über die gesetzliche Krankenversicherung versichert sind.
Sicherstellung von erbrachten Leistungen
In der privaten Krankenversicherung (PKV) kannst du einen Tarif wählen, der Leistungen beinhaltet, die individuell wichtig für dich sind. Du hast die Möglichkeit, den Schutz zu erhalten, den du bereit bist oder in der Lage bist, zu bezahlen. Zudem sind die vereinbarten Leistungen in deinem Vertrag garantiert und können von der Versicherung nicht reduziert werden. In der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) dagegen können Leistungen gestrichen werden. Einige Beispiele dafür in den letzten Jahren sind etwa die Kassenleistungen für Brillen oder Zahnersatz, die regelmäßig reduziert wurden.
Es ist wichtig zu beachten, dass der Vorteil der garantierten Leistungen in der Privaten Krankenversicherung (PKV) nur solange besteht, solange man sich den Beitrag leisten kann. Wenn man den teuren Tarif nicht mehr bezahlen kann, muss man über eine andere Lösung nachdenken. Man kann bestimmte Leistungen eventuell streichen oder direkt in den Basis- oder Standardtarif wechseln. Allerdings können sich dort der Leistungsumfang und auch in der gesetzlichen Krankenversicherung ändern.
Junge Menschen profitieren von niedrigen Kosten, während Krankheitskosten hoch sind
Im Gegensatz zur gesetzlichen Krankenversicherung, funktioniert die private Krankenversicherung nicht nach dem Prinzip der Solidarität. Hier trägt jeder Versicherte sein eigenes Krankheitsrisiko größtenteils selbst. Das ist vorteilhaft, solange man jung und gesund ist. Wenn das Risiko gering ist, sind die Beiträge meist niedriger als in der gesetzlichen Krankenversicherung. Allerdings besteht bei günstigen Tarifen oft die Gefahr, dass die Leistungen nur minimal sind. Im Falle einer Krankheit kann dies zu enormen Kosten führen. Es ist nicht so einfach, die Versicherung aufzustocken, dafür muss man in der Regel erneut eine Gesundheitsprüfung bestehen.
Wenn du bereits Vorerkrankungen hast, kann es dir schwer fallen und teuer werden, in die private Krankenversicherung zu kommen. Die privaten Anbieter haben die Möglichkeit, Kunden abzulehnen, Beitragszuschläge zu erheben oder bestimmte Krankheiten vom Versicherungsschutz auszuschließen, wenn sie das Risiko als zu hoch einschätzen. Im Gegensatz dazu muss die gesetzliche Krankenversicherung jeden aufnehmen.
Der Beitrag wird unabhängig vom Einkommen geleistet
Auch für junge und gesunde Menschen steigen die Beiträge in der privaten Krankenversicherung im Laufe der Zeit. Dies liegt unter anderem daran, dass die Kosten für die Gesundheitsversorgung steigen. Laut Angaben des PKV-Verbands sind die Beiträge zwischen 2013 und 2023 durchschnittlich um etwa 2,8 Prozent pro Jahr gestiegen. Insgesamt ergibt dies eine Erhöhung von knapp 32 Prozent für diesen Zeitraum.
Obwohl die Versicherung Geld aus den Beiträgen zurücklegt, um den steigenden Kosten entgegenzuwirken, dienen diese Altersrückstellungen hauptsächlich dazu, die höheren medizinischen Ausgaben im Alter abzudecken. Die Kosten durch den Fortschritt in der Medizin und die allgemeine Inflation werden nicht vollständig kompensiert. Deshalb erhöhen sich die Beiträge in der Rentenphase weiter. Es ist ratsam, frühzeitig einen festen Betrag pro Monat nur für die Krankenversicherung im Alter zurückzulegen, um zu verhindern, dass die Beiträge bei einer geringen Rente zu hoch werden.
Ein großer Nachteil der privaten Krankenversicherung ist, dass die Beiträge nicht vom Einkommen abhängig sind, sondern von den Kosten. Das kann dazu führen, dass sich die Beiträge im Laufe der Zeit nicht mehr leisten lassen. Besonders bei einer niedrigen Rente, Arbeitslosigkeit oder einer Trennung vom Partner, der Beamter ist, kann es passieren, dass die private Krankenversicherung plötzlich zu teuer wird.
Keine allgemeinen Vorteile gegenüber den gesetzlichen Krankenkassen
Es ist überraschend für viele, dass auch leistungsstarke private Krankenversicherungs-Tarife keinen umfassenden Schutz bieten. Obwohl sie in vielen Bereichen wie zum Beispiel dem Honorar für Ärzte stärker sind als die gesetzlichen Krankenkassen, gibt es bei Psycho- und Physiotherapie oder Kuren manchmal Lücken in der Leistung, für die die gesetzlichen Krankenkassen selbstverständlich zahlen.
Es ist wichtig, daran zu denken, dass in der privaten Krankenversicherung keine Familienversicherung existiert. Anders als in der gesetzlichen Krankenversicherung, in der Kinder und Lebenspartner kostenlos mitversichert werden können, müssen in der privaten Versicherung alle Familienmitglieder individuell versichert sein und Beiträge zahlen. Aus diesem Grund ist es oft kostengünstiger, sich für die gesetzliche Versicherung zu entscheiden, wenn man eine Familie hat.
Die lebenslange Verbundenheit mit einem Unternehmen
Ein weiterer Nachteil ist, dass man sich mit seiner Wahl fast unwiderruflich an ein Unternehmen bindet. Wenn eine andere Versicherung im Laufe der Jahre bessere Konditionen bietet, lohnt es sich wirtschaftlich nicht, zu wechseln. Das Gleiche gilt, wenn man mit dem Anbieter unzufrieden ist und Ärger mit seinem Service hat. Denn beim Wechsel kann man nur einen Teil seiner angesparten Altersrückstellungen mitnehmen. Man hat also über Jahre umsonst einen höheren Beitrag gezahlt, um für das Alter vorzusorgen. Je länger der Vertrag besteht, desto höher ist der Verlust.
Falls du mit den Leistungen deiner privaten Krankenversicherung nicht zufrieden bist, bleibt dir in der Regel nur die Möglichkeit, in einen anderen Tarif beim selben Versicherungsanbieter zu wechseln.
Privatversicherte müssen ihre Arzt- und Krankenhauskosten zunächst selbst bezahlen
Wenn du als Privatpatient zum Arzt gehst, musst du die Rechnung zuerst selbst bezahlen. Danach erstattet dir deine Krankenversicherung die Kosten. Eine stationäre Behandlung im Krankenhaus wird jedoch wie bei der gesetzlichen Krankenversicherung über eine Chipkarte abgerechnet. Die Kosten für eine Behandlung durch den Chefarzt werden dir jedoch direkt in Rechnung gestellt.
Es kann leicht zu Streitigkeiten bei der Abrechnung kommen. Manchmal stellen Ärzte Behandlungsmethoden in Rechnung, die von der Versicherung nicht bezahlt werden. In diesem Fall musst du die Kosten selbst tragen. Wenn du dich privat versichern möchtest, solltest du immer bereit sein, dich mit den Details deines PKV-Vertrags auseinanderzusetzen und vorab mit deinem Arzt darüber zu sprechen.
Oftmals gibt es Auseinandersetzungen zwischen Patienten und ihrer Versicherung über die Höhe von Arztrechnungen und ob bestimmte Behandlungen wirklich medizinisch notwendig waren. Diese beiden Themen sind seit Jahren die Hauptgründe für Beschwerden beim PKV-Ombudsmann. Der Ombudsmann agiert als Vermittler bei Streitigkeiten mit der privaten Krankenversicherung. Für viele dieser Fälle endet der Streit letztendlich vor Gericht, da der Ombudsmann im Jahr 2022 nur in jeder fünften Schlichtungsverhandlung eine Einigung erzielen konnte. In einem Gerichtsverfahren kann eine Rechtsschutzversicherung nützlich sein.
In vier einfachen Schritten zum privaten Krankenversicherungsvertrag
Wenn Du darüber nachdenkst, zur privaten Krankenversicherung zu wechseln, solltest Du Zeit investieren, um diese Entscheidung zu treffen. Zuerst sollte man darüber nachdenken, ob es überhaupt sinnvoll ist, die gesetzliche Krankenversicherung für immer zu verlassen. Denn das ist oft die Konsequenz dieser Entscheidung. Wer einmal privat versichert ist, kann nur unter bestimmten Voraussetzungen zur gesetzlichen Krankenversicherung zurückkehren. Für Versicherte, die älter als 55 Jahre sind, ist dies so gut wie unmöglich – selbst bei Arbeitslosigkeit.
Hier ist eine Anleitung in vier Schritten, um die richtige Entscheidung zu treffen und einen passenden Tarif für dich zu finden.
Ist es finanziell vorteilhaft, eine private Krankenversicherung abzuschließen?
Nur bestimmte Personen wie Beamte, Selbständige, Studenten und Angestellte mit einem hohen Einkommen dürfen sich privat krankenversichern. Im Jahr 2023 liegt die Einkommensgrenze dafür bei 66.600 Euro brutto pro Jahr. Wenn Angestellte privat versichert sind, übernimmt der Arbeitgeber die Hälfte der Versicherungsprämie, jedoch nur bis zu einem bestimmten Betrag, der dem Höchstsatz einer gesetzlichen Versicherung entspricht.
Die private Krankenversicherung ist nicht dazu da, Geld zu sparen, sondern um einen lebenslangen Zugang zu einer erstklassigen medizinischen Versorgung zu gewährleisten. Bevor du also in die PKV wechselst, solltest du prüfen, ob du dir eine private Krankenversicherung auch langfristig leisten kannst.
Viele Menschen sollten den Wechsel sorgfältig überlegen, da er nicht für jeden die beste Entscheidung ist. Zum Beispiel gilt dies für Menschen, die sich selbstständig machen möchten, aber unsicher sind, wie sich ihre Einkünfte entwickeln werden. Wenn du einen risikoreichen Beruf hast, bereits Vorerkrankungen hast oder noch nicht mit deiner Familienplanung abgeschlossen bist, solltest du genau überlegen und sorgfältig durchrechnen, ob ein Wechsel für dich die richtige Entscheidung ist.
Der Wechsel in eine private Krankenversicherung kann auch für ältere Menschen teuer sein. Im Alter haben die meisten Menschen gesundheitliche Probleme, die den Beitrag erhöhen können. Außerdem kannst du in einer privaten Krankenversicherung einen Teil deiner Beiträge für das Alter sparen, das heißt Altersrückstellungen bilden. Je später du mit dem Aufbau dieser Altersrückstellungen beginnst, desto höher wird der Aufschlag auf deinen Beitrag sein. Dadurch wird der Wechsel ebenfalls teurer. Eine Faustformel besagt, dass Personen, die mit einer privaten Krankenversicherung liebäugeln, bis zum Alter von 35 Jahren gewechselt haben sollten.
Was private Krankenversicherungen leisten sollten
In der privaten Krankenversicherung hast du den Vorteil, dass du einen Tarif auswählen kannst, der zu deinen Bedürfnissen passt. Die vereinbarten Leistungen im Vertrag werden während der gesamten Vertragslaufzeit garantiert und es gibt keine Möglichkeit, dass Leistungen gekürzt werden. Allerdings gilt auch, dass nur das bezahlt wird, was im Vertrag festgelegt ist.
Achte auf unklare Ausdrücke in den Vertragsbedingungen. Wenn ein Anbieter beispielsweise nur zusagt, etwas nach vorheriger Genehmigung oder gesonderter Vereinbarung zu erstatten, bedeutet das, dass du nicht davon ausgehen kannst, dass du diese Genehmigung auch tatsächlich erhalten wirst.
Wichtige Dienstleistungen, auf die man nicht verzichten kann
In Deutschland verwenden Ärzte die Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) oder die Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ), um ihre Honorare abzurechnen. Für die meisten Behandlungen reicht es aus, wenn die Versicherung den Regelhöchstsatz (das 2,3-fache der GOÄ/GOZ) oder den Höchstsatz (das 3,5-fache) erstattet. Es ist nicht empfehlenswert, Tarife zu wählen, die weniger als den Regelsatz erstatten. Wenn du auch Behandlungen von Spezialisten, in Privatkliniken oder im Ausland versichern möchtest - also Leistungen, die über das hinausgehen, was von der gesetzlichen Krankenversicherung abgedeckt wird -, solltest du einen Tarif wählen, der auch über dem Höchstsatz liegt oder unabhängig von der Gebührenordnung erstattet.
Wenn du im Ausland lebst oder dorthin ziehen möchtest, ist es ratsam, gegen eine zusätzliche Gebühr zu vereinbaren, dass die Übernahme der Kosten nicht auf das deutsche Niveau begrenzt ist. Andernfalls könntest du möglicherweise mit höheren Rechnungen konfrontiert werden. Es ist auch vorteilhaft, dass bei einer Behandlung im Ausland die Kosten nicht auf die landesüblichen Tarife beschränkt sind. Andernfalls müsstest du im schlimmsten Fall mit deiner Versicherung darüber streiten, was als landesüblich gilt.
Die Arztwahl bei bestimmten Versicherungstarifen kann vorschreiben, dass man zuerst einen bestimmten Arzt aufsuchen muss. Andernfalls kann die Versicherung ihre Leistungen kürzen. Bei freier Arztwahl hingegen kann man direkt einen Facharzt aufsuchen und unter den niedergelassenen Ärzten selbst auswählen. Wenn man im Krankenhaus vom Chefarzt behandelt werden möchte, muss man zusätzlich privatärztliche Behandlungen auf Station versichern lassen. Behandlungen von Heilhilfsberufen wie Physiotherapeuten oder Logopädinnen sind ebenfalls nur versichert, wenn dies explizit im Versicherungsvertrag festgehalten ist.
Bei der Nutzung von Medikamenten sollte man darauf achten, ob es eventuell Selbstbehalte oder Einschränkungen bei der Erstattung gibt. Es ist empfehlenswert, dass die Zahlungen für Medikamente nicht nur auf Generika (Nachahmer-Präparate) begrenzt sind.
Hilfsmittel sind verschiedene Arten von Werkzeugen und Geräten, die dazu dienen, körperliche Beeinträchtigungen auszugleichen. Dazu gehören lebenserhaltende Hilfsmittel wie Beatmungsgeräte, aber auch Körperersatzstücke wie Prothesen oder Kunstaugen. Rollstühle und orthopädische Hilfsmittel wie Gehhilfen werden ebenfalls als Hilfsmittel betrachtet. Brillen, Blindenhunde und künstliche Kehlköpfe gehören ebenfalls zu dieser Kategorie.
Jemand, der auf Hilfsmittel angewiesen ist, möchte im Falle eines Ernstfalls eine Erstattung erhalten, die von möglichst guter Qualität ist. Deshalb sollte man bei allen Hilfsmitteln darauf achten, in welchem Umfang sie erstattet werden. Es könnten prozentuale oder preisliche Begrenzungen geben und manche Versicherer erstatten möglicherweise nur eine einfache Version. Was genau als "einfache Version" gilt, wird erst im Leistungsfall festgelegt. Es ist auch wichtig, auf die Höhe der maximalen Erstattung zu achten. Ist diese ausreichend, auch in 30 Jahren trotz Inflation und medizinischem Fortschritt?
Die Versicherung hat einen Katalog, in dem der genaue Umfang der angebotenen Leistungen festgehalten ist. Es gibt zwei Versionen dieses Katalogs.
- Bei einem geschlossenen Katalog handelt es sich um eine festgelegte Liste von Hilfsmitteln, die erstattet wird. Diese Liste bleibt unverändert, sodass alle Hilfsmittel, die nicht aufgezählt sind, auch zukünftig nicht erstattet werden. Dies gilt auch für Hilfsmittel, die zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses noch nicht existieren. Mit einem geschlossenen Katalog wird also sozusagen der Technologiestand zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses für viele Jahre festgeschrieben.
- Ein offener Katalog beinhaltet keine Liste der verschiedenen Hilfsmittel, sondern erlaubt auch zukünftige Neuerungen. Dies ist zwar vorteilhaft, aber oft auch teurer. Es gibt jedoch auch Kataloge, die eine abgeschlossene Liste haben, jedoch an einigen Stellen offene Formulierungen zulassen.
Die Versicherung sollte vor allem teure Hilfsmittel übernehmen. Beispielsweise sollten Kosten für einen Blindenhund versichert sein, obwohl dies ungewöhnlich klingen mag. Ein Blindenhund ist eine kostspielige Anschaffung, die das Leben der Betroffenen erheblich erleichtern kann. Ebenso sind hochwertige Prothesen oder sprachgesteuerte Rollstühle oft eine bessere Option als günstigere Alternativen. Manchmal reicht es auch aus, wenn die Versicherung die Kosten für die Miete der Geräte übernimmt. Jedoch sollte man Brillen in der Regel selbst bezahlen können.
Die Leistungen im Bereich der Zahnversicherung werden in verschiedene Kategorien unterteilt: Zahnbehandlung, Zahnersatz und Kieferorthopädie. Je nach Versicherungsbedingungen gelten für diese Bereiche unterschiedliche Regeln und Erstattungssätze.
Die Zahnstaffel ist eine Regelung, die die Leistungen einer Zahnversicherung in den ersten Jahren begrenzt. Dabei kann entweder ein bestimmter Höchstbetrag für die gesamte Versicherungsdauer oder pro Jahr festgelegt werden. Normalerweise gilt eine Zahnstaffel für bis zu fünf Jahre, es können jedoch auch längere Begrenzungen möglich sein. Manche Zahnversicherungen beschränken die Zahnstaffel nur auf Zahnersatzleistungen. Es empfiehlt sich, einen Tarif zu wählen, bei dem im Falle eines Unfalls auf die Zahnstaffel verzichtet wird.
Danach ist es empfehlenswert, sich die Beträge anzusehen, die bei Zahnbehandlungen und Zahnersatz von Versicherungsunternehmen erstattet werden. Gute Tarife übernehmen die Kosten für Zahnbehandlungen vollständig und für Zahnersatz zu 80 oder 90 Prozent. Es ist auch wichtig zu beachten, wie viel die private Krankenversicherung für Inlays, Implantate sowie Material- und Laborkosten bezahlt. Viele Tarife erstatten Kieferorthopädie bei Erwachsenen nur, wenn auch die gesetzliche Krankenversicherung zahlen würde.
Wichtige Punkte, über die es sich lohnt nachzudenken
Die gesetzlichen Krankenkassen und private Krankenversicherungen bieten Vorsorgeuntersuchungen an. In den meisten privaten Tarifen werden die Kosten für Vorsorgeuntersuchungen wie die Krebsfrüherkennung übernommen. Einige private Tarife bieten sogar zusätzliche Untersuchungen an. Schutzimpfungen müssen normalerweise in den Versicherungsbedingungen aufgeführt sein. Dabei sollte der versicherte Umfang mindestens den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (Stiko) entsprechen.
Wenn du noch nicht mit deiner Familienplanung abgeschlossen hast, gibt es einiges zu beachten. Als Privatversicherter musst du in vielen Tarifen während der Elternzeit weiterhin deine Beiträge zahlen. Neugeborene sind automatisch privat krankenversichert, ohne dass eine Gesundheitsprüfung erforderlich ist. Es ist jedoch wichtig zu bedenken, dass der Versicherungsschutz für Kinder nicht umfangreicher sein darf als der der Eltern. Wenn du also einen günstigen Tarif mit geringen Leistungen wählst, erhält auch dein Kind nur diese Leistungen.
Viele Krankenversicherungstarife übernehmen die Kosten eines Heilpraktikers nur begrenzt. Wenn man Wert darauf legt, dass diese Kosten vollständig erstattet werden, sollte man den Versicherungsvertrag genau prüfen. Normalerweise reicht der Höchstbetrag der Gebührenverordnung für Heilpraktiker (GebüH) aus, um die Honorare zu decken.
In einem Einbettzimmer einen Krankenhausaufenthalt zu liegen, ist zwar komfortabler, aber nicht unbedingt der entscheidende Faktor für eine gute medizinische Betreuung. Es sollte daher nur als zusätzlicher Bonus bei der Auswahl eines Tarifs betrachtet werden.
Einige Krankenversicherungen übernehmen die Kosten für Sehhilfen wie Brillen, Kontaktlinsen oder Laser-Behandlungen (z.B. Lasik). Im Jahr 2017 entschied der Bundesgerichtshof, dass Lasik als "medizinisch notwendige Heilbehandlung wegen Krankheit" angesehen wird und daher von der Krankenversicherung bezahlt werden muss, sofern diese Bedingung in den Versicherungsbedingungen festgelegt ist.
Der Selbstbehalt ist der Betrag, den man selbst zahlen muss, bevor die Versicherung Leistungen übernimmt. Je höher der Selbstbehalt ist, desto niedriger ist in der Regel der monatliche Beitrag. Wenn man selten zum Arzt geht, kann man also Geld sparen. Es ist jedoch wichtig, den Selbstbehalt bei der Betrachtung der Tarife einzubeziehen, um die Preise fair vergleichen zu können. Denn irgendwann wird man höchstwahrscheinlich den vollen Selbstbehalt zahlen müssen. Außerdem sollte man beachten, dass es für bestimmte Bereiche der Versicherung, wie z.B. Zahnbehandlungen, unterschiedliche Selbstbeteiligungen geben kann.
Achte darauf: Wenn du eine hohe Selbstbeteiligung wählst, kannst du sie nur senken, indem du dich erneut einer Gesundheitsprüfung unterziehst - und das wird mit zunehmendem Alter schwieriger. Lass dich also nicht dazu verleiten, leichtfertig eine hohe Summe an Selbstbeteiligung zu wählen. Im Rentenalter könntest du es bereuen.
Selbstständige haben einen größeren Vorteil von einer höheren Selbstbeteiligung im Vergleich zu Angestellten. Bei Angestellten übernimmt der Arbeitgeber die Hälfte der Beitragskosten. Das bedeutet, dass der Arbeitgeber von dem geringeren Beitrag aufgrund des Selbstbehalts profitiert, sich jedoch nicht an den Kosten beteiligt, die durch den Selbstbehalt entstehen.
Eine mögliche Beitragsrückerstattung sollte nicht der Hauptgrund für die Wahl eines Versicherungstarifs sein. Die Höhe der Rückerstattung hängt meist vom Gewinn der Versicherung ab und ist oft gering. Es ist außerdem nicht empfehlenswert, notwendige Arztbesuche auszulassen, um eine Rückerstattung zu erhalten.
Einige Versicherungstarife bieten Wechseloptionen an, die es dir ermöglichen, unter bestimmten Bedingungen den Versicherungsschutz zu erhöhen oder den Selbstbehalt zu reduzieren, ohne dass eine Gesundheitsprüfung oder Wartezeit erforderlich sind. Dieses Recht wird als Optionsrecht bezeichnet. Eine solche Option kann nützlich sein, wenn du trotz unserer Empfehlung zunächst einen Tarif mit geringen Leistungen wählst. Es ist jedoch zu beachten, dass du das Optionsrecht nur unter bestimmten Bedingungen nutzen kannst. In der Regel gibt es feste Termine, Altersgrenzen oder Auslöser wie Heirat oder Verbeamtung. Verpasst du den entsprechenden Zeitpunkt, verfällt die Wechseloption.
Wenn du in der Zukunft von einer privaten Krankenversicherung wieder zu einer gesetzlichen Krankenversicherung wechseln möchtest, solltest du einen Tarif wählen, der sich in eine private Zusatzversicherung umwandeln lässt. Dadurch kannst du sicherstellen, dass du deine gesammelten Altersrückstellungen nicht verlierst, wenn du zurück zur gesetzlichen Krankenversicherung wechselst.
Krankentagegeld ist eine wichtige Form der Absicherung für Gutverdiener oder Selbstständige. Besonders für Letztere ist es oft die einzige Möglichkeit, sich gegen einen vorübergehenden Verlust des Einkommens aufgrund von Krankheit abzusichern. Angestellte erhalten in der Regel vom Arbeitgeber sechs Wochen lang weiterhin ihr Gehalt. Danach haben gesetzlich versicherte Arbeitnehmer Anspruch auf Krankengeld, während Privatversicherte dies zusätzlich vereinbaren müssen. Es ist für Arbeitnehmer sinnvoll, ab dem 43. Tag ein Krankentagegeld in Betracht zu ziehen.
Im Alter können die Beiträge für eine private Krankenversicherung oft sehr teuer werden. Aus diesem Grund bieten viele Versicherungen einen Beitragsentlastungstarif an. Das bedeutet, dass man zusätzlich zu den normalen Beiträgen mehr Geld an den Versicherungsanbieter zahlt. Dieses Geld wird angespart und im Rentenalter wird der monatliche Beitrag dann um einen vorher festgelegten Betrag gesenkt.
Aber sei vorsichtig: Du musst den Beitrag für den Entlastungstarif auch weiterhin im Alter bezahlen. Subtrahiere diesen Betrag von der versprochenen Beitragsentlastung, um herauszufinden, wie viel weniger du tatsächlich im Alter zahlst.
Eine Beitragsentlastung macht in den meisten Fällen wenig Sinn. Wenn man den Arbeitgeberanteil noch nicht komplett ausgenutzt hat, kann man jedoch von einem Beitragsentlastungstarif profitieren. Im Allgemeinen ist es jedoch besser, sein eigenes Geld anzusparen und zum Beispiel in Aktien zu investieren. Dadurch erzielt man eine höhere Rendite und das angelegte Geld geht nicht verloren, wenn man stirbt oder die private Krankenversicherung verlässt.
Äußerst bedeutsame Beiträge
Psychotherapie ist eine Behandlungsmethode, die in den Versicherungsbedingungen grundsätzlich als medizinisch notwendig angesehen wird und sowohl stationär in einer Klinik als auch ambulant beim Arzt abgedeckt ist. Allerdings schränken die meisten Versicherungsanbieter den Schutz ein, insbesondere bei ambulanter Psychotherapie. Finanztip empfiehlt, mindestens 50 Sitzungen abzusichern. Im Vergleich dazu übernimmt die gesetzliche Krankenversicherung zwischen 60 und 160 Sitzungen bei einer Langzeittherapie.
Stelle sicher, dass der Vertrag so wenig Einschränkungen wie möglich enthält, wie beispielsweise eine prozentuale Selbstbeteiligung, eine Begrenzung der Anzahl versicherter Tage für stationäre Therapien oder die Verpflichtung, Behandlungen vor Beginn von der Versicherung genehmigen zu lassen.
Es ist wichtig zu wissen, dass sowohl Fachärzte als auch Psychologen mit Zusatzausbildung psychotherapeutische Behandlungen durchführen dürfen. Allerdings gibt es einen wichtigen Unterschied: Während die Leistungen von Ärzten in der privaten Krankenversicherung mitversichert sind, übernimmt die Versicherung die Kosten für die Behandlung durch Psychologen nur dann, wenn dies ausdrücklich in Ihrem Vertrag festgelegt ist. Es ist daher ratsam, sicherzustellen, dass dies in Ihrem Vertrag enthalten ist, da vor allem im ambulanten Bereich mehr Psychologen tätig sind als Fachärzte.
In der Krankenversicherung sollten Heilmittel wie Physiotherapie, Logopädie, Ergotherapie und Podologie (wichtig bei Diabetes) abgedeckt sein. Wenn du eine langfristige Therapie selbst bezahlen musst, kann das sehr teuer werden. Es ist wichtig darauf zu achten, dass nicht nur Ärzte, sondern auch Therapeuten dich behandeln dürfen.
Bewahre die Option einer Behandlung in privaten Kliniken oder ausländischen Krankenhäusern, indem du einen Tarif wählst, der nicht durch die Regelungen der Bundespflegesatzverordnung, des Krankenhausentgeltgesetzes oder der Fallpauschalenvereinbarung die Erstattung der Krankenhauskosten begrenzt.
Viele spezialisierte Kliniken, wie beispielsweise Herz-Zentren oder Krankenhäuser in Kurorten, bieten sowohl normale Krankenhausbehandlungen als auch Reha oder Kuren an. Diese Art von Kliniken wird als gemischte Anstalten bezeichnet. In der Regel übernimmt die private Krankenversicherung die Kosten für die Behandlung in solchen Krankenhäusern nicht automatisch. Du musst dies separat in deiner Versicherung mit einschließen.
Besonders wenn du in einem Kurort lebst, solltest du sicherstellen, dass dein Versicherungstarif die Behandlung in einer gemischten Anstalt abdeckt. Oft ist dies das einzige Krankenhaus in der Region. Alle anderen Personen sollten zumindest im Notfall Zugang zu solchen Kliniken haben.
Einige Krankenversicherungen fordern, dass Patienten ihren Krankenhausaufenthalt innerhalb einer bestimmten Frist melden. Andernfalls wird die Leistung reduziert. Es wird empfohlen, einen Tarif zu wählen, der keine Meldefrist vorsieht.
Die Kurortklausel besagt, dass ambulante Behandlungen in einem Kurort normalerweise nur versichert sind, wenn es sich um eine akute Erkrankung oder einen Unfall handelt oder wenn man seinen Wohnsitz im Kurort hat. Ein guter Versicherungstarif sollte idealerweise diese Klausel möglichst nicht beinhalten.
Der Geltungsbereich der Versicherung ist besonders relevant, wenn man plant, im Ausland zu arbeiten oder dort sogar langfristig zu leben. Auch längere Reisen können den Versicherungsschutz beeinträchtigen. Daher ist es wichtig, darauf zu achten, dass die Versicherung auch im gewünschten Geltungsbereich gültig ist.
Die meisten Tarife sind in der gesamten Europäischen Union und auch in Island, Liechtenstein und Norwegen gültig. Die Schweiz zählt jedoch nicht dazu. Wenn man diese Länder für eine längere Zeit verlässt, wie zum Beispiel für einen langen Urlaub, muss man prüfen, unter welchen Bedingungen der Vertrag dennoch gültig bleibt.
Es ist wichtig zu klären, ob die Versicherung den Zeitraum als Urlaub oder als Verlegung des "regelmäßigen Aufenthaltsortes" betrachtet. Selbst eine dreimonatige Reise kann dazu führen, dass der Versicherungsvertrag aufgehoben wird. Einige Tarife behalten den Vertrag jedoch bei, wenn zum Beispiel weiterhin eine Postadresse in Deutschland vorhanden ist.
Normalerweise sind kurze Urlaubsreisen von bis zu einem Monat nicht problematisch. Es gibt jedoch einige Tarife, die den Zeitraum auf mehrere Monate ausdehnen oder sogar unbegrenzten Schutz bieten.
Es kann empfehlenswert sein, eine zusätzliche Krankenversicherung für Reisen ins Ausland abzuschließen. Denn nicht jeder private Krankenversicherungstarif deckt den Rücktransport aus dem Urlaubsland ab. Es gibt bereits gute Reisekrankenversicherungen, die für 10 Euro im Jahr abgeschlossen werden können.
Im Normalfall übernimmt die gesetzliche Renten- oder Unfallversicherung die Kosten für eine Reha oder Anschlussheilbehandlung nach einem Krankenhausaufenthalt. Allerdings sollten Selbstständige, die dort nicht versichert sind, besonders auf diese Regelung achten. Für Angestellte ergänzt diese Regelung die Leistungen der gesetzlichen Versicherungen.
Sei also darauf bedacht, welche Ausgaben abgedeckt werden, falls es keine gesetzliche Versicherungsgesellschaft gibt, oder wie die Leistungen dieser durch eine private Krankenversicherung ergänzt werden können.
Es ist wichtig, dass Heilbehandlungen grundsätzlich in der Krankenversicherung abgedeckt sind und nicht nur bei schweren oder vorab definierten Erkrankungen. Denn die Definition von schweren Erkrankungen kann unterschiedlich ausgelegt werden. Man sollte überprüfen, ob es Fristen gibt, innerhalb derer man eine Rehabilitation beginnen muss. Je nach Art der Krankheit kann es einige Zeit dauern, bis man fit genug für eine Rehabilitation ist. Es wäre am besten, wenn im Vertrag keine festen Fristen festgelegt sind und die Behandlung erst beginnt, wenn es medizinisch möglich ist.
Entziehungsmaßnahmen für Suchtkranke werden nicht automatisch von der privaten Krankenversicherung abgedeckt. Um die Kosten von der PKV übernommen zu bekommen, muss man dies zusätzlich vereinbaren. Es wird empfohlen, die erste Entziehung möglichst zu versichern.
Es ist wichtig, die Erstattung von Kosten für Palliativ- oder Hospizversorgung zu beachten, das heißt für die Schmerztherapie und Sterbebegleitung in fortgeschrittenen Stadien schwerer Krankheiten. Einige Versicherungstarife begrenzen insbesondere die Leistungen der Palliativmedizin. Es ist jedoch ratsam, dass zumindest eine stationäre und teilstationäre Versorgung im Hospiz abgedeckt ist.
Der Text befasst sich mit dem Thema Transport im Zusammenhang mit Arztbesuchen und Krankenhausaufenthalten. Es wird darauf hingewiesen, dass auch Transportkosten in Notfällen oder zur Erstversorgung nach einem Unfall versichert sein sollten, selbst wenn die Behandlung letztendlich ambulant erfolgt. Es wird empfohlen, darauf zu achten, dass alle Transportmittel erstattet werden, einschließlich Notfallflügen mit dem Hubschrauber. Ein Tarif ohne Beschränkung des Transportweges, der den nächsten Behandler oder Höchstbeträge vorschreibt, ist ebenfalls zu bevorzugen. Darüber hinaus sollten auch die Kosten für den Transport zu Dialyse-, Strahlen- und Chemotherapien von der Versicherung übernommen werden, ähnlich wie es gesetzliche Krankenkassen tun.
Wie du den richtigen Tarif findest
Jetzt kennst du die verschiedenen Leistungen, die eine private Krankenversicherung anbieten kann. Nun ist es wichtig, zu überlegen, welche von diesen Leistungen dir besonders wichtig sind und welche du vernachlässigen kannst. Kurz gesagt, es ist jetzt an der Zeit, nach einem Tarif zu suchen, der zu dir passt.
Es gibt viele private Krankenversicherungstarife mit unterschiedlichen Vor- und Nachteilen. Es ist wahrscheinlich, dass es keinen Tarif gibt, der alle deine Wünsche perfekt erfüllt. Daher musst du abwägen und vergleichen: Welche Leistungen sind unverzichtbar, und mit welchen Einschränkungen im Schutz kannst du leben? Am Ende bleibt ein Tarif übrig, der den besten Kompromiss bietet.